Sie hat etwas Verruchtes, als läge sie im geblümten seidenen Morgenmantel auf der Chaiselongue und würde in Gedanken versunken durch die großen offenen Fenster in den Park schauen.
Der Park ist grün von Bäumen und grünem Gras, der Himmel noch grau und ein bisschen verhangen vom letzten Regen. Sie hat einen schönen, nicht mehr ganz jungen Körper, ist ausgeruht, aber noch müde vom vergangenen Abend. Sie genießt die Stille in dem Wissen, dass es auch an diesem Abend wieder eine Wonne sein wird zu glänzen, umschwärmt, begehrt und interessant zu sein.
Sie gibt großzügig wie aus vollen Schalen mit schönen Händen von ihrem Leben ab. Sie berichtet nicht, sie erinnert sich, als würde sie das Erinnerte fühlen, den Duft, die Berührungen, die Freude, den Schmerz.
Sie fühlt es mit einer Gelassenheit, einer Wohligkeit und mit einer gewissen zufriedenen Dankbarkeit darüber, dass sie solchen Reichtum in sich trägt und über ein Selbstverständnis an Großzügigkeit verfügt, davon abzugeben, von sich preiszugeben, diskret und vornehm.
Eine geheimnisvolle, begehrenswerte Frau, ganz bei sich.
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